Der Megatrend E-Mobilität führt zu einer deutlichen Veränderung der Anforderungen in der Produktion. Beispielhaft besteht ein Elektromotor für ein Fahrzeug aus ca. 10 Teilen, während ein Verbrennungsmotor aus ca. 1.250 Teilen zusammengebaut wird. Das Interieur von E- Fahrzeugen wird sich bauraumbedingt drastisch verändern. Neue Bauteile werden z.B. aus kombinierten Materialien (Metall, Kunststoff, Gummi) für einen völlig neuen Kundennutzen entwickelt und gefertigt. Die Grenzen zwischen der klassischen Metall-, Kunststofffertigung und der Elektronik verschmelzen. Unternehmen, die z.B. Hybridbauteile anbieten, erzielen mit innovativen Produkten einen besonderen Wettbewerbsvorteil. Eine hervorragende Ertragskraft führt zu einem überdurchschnittlichen Wachstum und damit zu einem bedeutenden Wettbewerbsvorteil. Bei einem steigenden Kundennutzen können diese innovativen Hybridbauteile um 20-50 % günstiger angeboten werden, als konventionell gefertigte Bauteile. Das Ergebnis (EBIT) kann bei diesen Unternehmen zweistellig (Double Digit) sein, also zwischen 10 und 50 %!
Innovationen in der Produktion können zu überdurchschnittlichen Produktivitätssteigerungen führen. Der Leitgedanke Industrie 4.0 wurde sehr stark in Deutschland geprägt. In den aufsteigenden Industrienationen wird dieser Gedanke unter den Namen Lean, Smart, FAST, Cloud Manufacturing und disruptive Production realisiert.
Dabei ist das Konzept zur Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit einfach:
„Die Geschwindigkeit zur Produktivitätssteigerung muss höher sein, als die Veränderungsgeschwindigkeit der Wettbewerber.“
Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren deutliche Zuwachsraten zur Produktivitätssteigerung erzielt. Diese Steigerungen wurden im Wesentlichen durch Investitionen in modernste Produktionsmaschinen und durch einen Volumen-Auslastungseffekt erzielt. In Zeiten von disruptiven Produktionstechnologien führt diese Strategie jedoch in eine Sackgasse. Noch mehr Geld in eine „alte“ Technologie zu investieren, führt zu einer ständig schwächer werdenden Wettbewerbsfähigkeit.
Die Folge dieser Produktionsstrategie ist eine Überinvestition bei sinkenden Margen. Spätestens beim nächsten wirtschaftlichen Abschwung könnte es schwieriger werden, die Schuldenlast noch zu bedienen. Wenn die Kosteneinsparungsprogramme dann nicht mehr helfen, könnte das Unternehmen schnell in einer Überschuldung und Insolvenz enden.